Atemwegserkrankungen bei Nagetieren und Kaninchen

Die Nagetiere und Kaninchen sind oft ziemlich anfällig für viele Krankheiten. Hier sind einige nützliche Informationen über Atemwegserkrankungen bei diesen kleinen Tieren.
 

Inhalt:

• Faktoren, die Atemwegserkrankungen begünstigen
• Infektiöse Erreger von Atemwegserkrankungen
• Tipps zur Vermeidung von Atemwegsproblemen

Faktoren, die Atemwegserkrankungen begünstigen

Die Umgebung ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Atemwegserkrankungen bei Nagetieren und Kaninchen. Sie ist tatsächlich die Ursache für viele Infektionskrankheiten. In der Umgebung sind die Parameter zu berücksichtigen wie Temperatur, Luftzug, Staub und reizende Gase (Ammoniak, Tabakrauch). Sie können die Nasenwege reizen und diese Orte anfällig für die Entwicklung von Mikroben machen. Im Falle einer Atemwegserkrankung müssen die Späne aus dem Käfig entfernt werden, da sie Quellen für reizenden Staub für die Atemwege und Bindehäute sind. Nagetiere und Kaninchen sind sehr anfällig für Stress und jegliche Umweltveränderungen.

Sie brauchen Ruhe und Abgeschiedenheit. Sie sind empfindlich gegenüber zu hohen Temperaturen, Temperaturschwankungen, Kälte und Feuchtigkeit.

Das Kaninchen und das Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich. Sie sind besonders anfällig für Hitzschläge insbesondere bei schwülem und heißem Wetter im Sommer oder aufgrund direkter Sonneneinstrahlung auf Balkonen, hinter Glas oder während des Transports im Auto. Der Hitzschlag äußert sich in Atemnot, die zum Tod führen kann. Daher ist es notwendig, auf eine gute Belüftung des Käfigs zu achten, einen Schattenbereich bereitzustellen und genügend Wasser zur Verfügung zu stellen.
 

 Andere nichtinfektiöse Faktoren umfassen:
- Fettleibigkeit, die zu einer Kompression der Lunge in fortgeschrittenen Fällen führen kann
- Herzprobleme, die sich zu Lungenproblemen entwickeln können
- Tumoren des Atmungssystems können Quelle für Atemprobleme sein.
- Allergien gegen Pollen bei Kaninchen
- Zahnprobleme, die durch die Nähe zum Mund und den Nasenwegen zu Atemproblemen führen können

Infektiöse Erreger von Atemwegserkrankungen

Die Pasteurellose

Dies ist die häufigste Atemwegserkrankung bei Kaninchen. Sie kann auch Meerschweinchen, Chinchillas und Degus betreffen. Sie wird durch ein Bakterium (Pasteurella multocida) verursacht, das von einem kranken Kaninchen zu einem anderen durch Kontakt oder über eine kontaminierte Umgebung (Einstreu, Futter, Wasser...) übertragen wird. Diese Krankheit tritt oft bei Stress (Transport, Temperaturschwankungen...) auf und äußert sich durch Nasenausfluss (mit Niesen und lauter Atmung), Bindehautentzündungen, Lungenentzündungen, aber auch nicht-respiratorische Anzeichen wie Ohrenentzündungen oder Abszesse.
 

Die Myxomatose

Es handelt sich um ein Virus, das nur Kaninchen (und Hasen) betrifft. Insekten spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Krankheit, insbesondere Mücken im Sommer/Herbst und Flöhe im Winter. Kranke Kaninchen sind ebenfalls eine Quelle der Ansteckung.
Die Krankheit ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Knötchen am Kopf oder sogar am Körper, aber auch durch eine häufige Atemform im Winter mit starkem Nasenausfluss.
Impfung ist ein Weg, um der Krankheit vorzubeugen. 

Die Bordetellose

Es handelt sich um eine bakteriell bedingte Krankheit, die Nagetiere und Kaninchen betreffen kann. Sie ist bei Kaninchen und Meerschweinchen üblich, während Ratten, Mäuse und Hamster ziemlich resistent gegenüber dieser Krankheit sind. Es ist eine Zoonose, was bedeutet, dass eine Übertragung zwischen Nagetieren/Kaninchen und Menschen möglich ist. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt, aber auch über kontaminierte Gegenstände wie den Käfig, das Wasser, die Einstreu...
Es ist eine Krankheit, die sich vor allem bei gestressten Tieren (nach dem Transport, bei Überbevölkerung, unangemessenen Lebensbedingungen...) oder wenn eine andere bakterielle Krankheit (Pasteurellose) ebenfalls vorhanden ist, äußert.
Die Symptome sind Nasenausfluss, Bindehautentzündung und können sich zu einer Lungenentzündung entwickeln. 
 

Die Mykoplasmosis

Dies ist eine Krankheit, die durch pathogene Bakterien hervorgerufen wird, die bei Ratten und Mäusen zu den wichtigsten gehören. Diese Krankheit äußert sich durch respiratorische Anzeichen mit Sekreten aus Nase und Augen von roter Farbe (es ist kein Blut) und auch durch andere allgemeinere Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Schwäche und schlecht gepflegtes Fell. Ein regelmäßiger Wechsel der Einstreu hilft, das Risiko zu minimieren, diese Krankheit zu bekommen.
 

Die Virale Hämmorrhagische Kaninchenkrankheit

Die virale hämorrhagische Krankheit des Kaninchens (VHD) ist eine akute Infektion, bei der das Kaninchen der einzige bekannte Wirt ist. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt zwischen kranken Kaninchen. Sie verursacht unter anderem Atemwegsschäden und führt sehr häufig zum Tod des Tiers. Es gibt einen Impfstoff gegen diese Krankheit. 
 

Das Sendai-Virus

Das Sendai-Virus ist einer der wichtigsten pathogenen Viren bei Ratten und Mäusen. Es ist die Hauptursache für Lungenentzündungen bei der Maus. Auch Hamster sind empfindlich, obwohl die Infektion oft asymptomatisch verläuft. Die Wüstenrennmaus ist resistent. Dieses Virus kann geringfügige Auswirkungen haben (besonders bei Ratten), aber auch schwerwiegende Schäden am Atmungssystem verursachen, insbesondere bei jungen Mäusen, die daran sterben können. Das Virus kann auch das Auftreten von Sekundärinfektionen durch sogenannte opportunistische Bakterien verursachen. Andere Viren, Bakterien und sogar Pilze können Atemwegsprobleme verursachen, sind aber weniger häufig.

 

Tipps zur Vermeidung von Atemwegsproblemen

Wie zuvor gesagt, sind die Umweltbedingungen für diese Tiere, die relativ empfindlich sind, sehr wichtig: 
- Erstens sollte der Käfig leicht zu reinigen und gut belüftet sein (Käfige mit undurchlässigen Kunststoffwänden können viel Einstreu enthalten, sind aber zu wenig belüftet).
- Die Einstreu kann aus zerfetztem Papier oder Zeitungspapier, Holzspänen oder Heu bestehen. Zu staubige Einstreu sollte vermieden werden, da sie die Schleimhäute der Nasenhöhlen reizen kann.
- Der Käfig sollte an einem ruhigen Ort aufgestellt werden, um Stress zu vermeiden. Setzen Sie den Käfig nicht starken Luftströmungen aus und vermeiden Sie große Temperaturschwankungen. Die Luftfeuchtigkeit muss ebenfalls kontrolliert werden, um optimale Lebensbedingungen zu schaffen.
 

Optimale Umgebungsnormen für das Wohnen von Nagetieren/Kaninchen

- Vermeiden Sie es, Ihre Tiere bei schlechtem Wetter draußen zu halten
- Mischen Sie keine kranken Tiere mit gesunden und versuchen Sie, eine Quarantänezeit einzuhalten, wenn Sie ein neues Tier einführen. 
- Vermeiden Sie Umweltfaktoren, die die Atemwege stören, wie Tabakrauch,...
- Lüften Sie den Wohnbereich Ihrer Tiere regelmäßig und achten Sie auf Zugluft, und wechseln Sie regelmäßig die Einstreu. 
- Es wird empfohlen, Ihre Tiere gegen einige Atemwegserkrankungen zu impfen. Impfstoffe sind hauptsächlich für Kaninchen verfügbar, einschließlich Impfstoffe gegen Myxomatose und die virale hämorrhagische Krankheit.
- Vermeiden Sie unnötigen Stress für Ihre Tiere (Überpopulation,...), da dies ein wichtiger Faktor bei der Auslösung von Krankheiten ist.

Und vor allem:

Es ist unerlässlich, einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose der Krankheit zu erhalten und eine angemessene Behandlung zu bekommen.
Denken Sie daran, sich die Hände zu waschen, nachdem Sie ein Nagetier/Kaninchen gehandhabt haben, da einige dieser Krankheiten auf den Menschen übertragbar sind (besonders auf Kinder)




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