Der Militärhund Wilson, verloren im Dschungel Kolumbiens

Im Mai machte der Dschungel von Caqueta im Süden Kolumbiens Schlagzeilen mit einer aufsehenerregenden Nachricht: dem Verschwinden von 4 jungen Kindern beim Absturz eines Kleinflugzeugs. Es hat auch den Mut und das Talent von Wilson, diesem Hund Militär retterischen Helden ins Licht gerückt, dessen Spur man zu verfolgen versucht. Was ist mit Wilson passiert?

Wilson ist ein Belgischer Schäferhund Malinois, ein Kommandohund der kolumbianischen Armee im Alter von 6 Jahren. Spezialisiert auf Erkennung und Rettung, wurde dieser Hund ausgebildet, um die Anwesenheit von Personen oder bestimmten Substanzen festzustellen.

Wilson verfügte also über alle notwendigen Eigenschaften, um im Dschungel zur Suche nach den vermissten Kindern eingesetzt zu werden.

Es ist der 1. Mai 2023, als die Cessna 206 mit Lesly (13 Jahre), Soleiny (9 Jahre), Tien Noriel (5 Jahre) und Cristin (1 Jahr) zusammen mit ihrer Mutter, dem Piloten und einem indigenen Anführer abstürzt. Beim Absturz, haben nur die Kinder überlebt. Daraufhin beginnt für sie ein vierzig Tage währender Irrweg durch den Dschungel. Es sollte erwähnt werden, dass die Familie zur indigenen Gruppe Uitoto gehört, einem Volk, das für seine Fähigkeit bekannt ist, im Einklang mit dem Dschungel zu leben. Diese Herkunft hat sicherlich eine Schlüsselrolle gespielt bei der Überlebensfähigkeit dieser jungen Kinder, die bereits in jungen Jahren mit dem Jagen, Fischen und Sammeln vertraut waren...

Trotzdem schienen die Chancen, die Kinder lebend in dieser besonders feindlichen Umgebung voller wilder Tiere und furchteinflößender Insekten zu finden, von Tag zu Tag zu schwinden... Hatten die Kinder Zugang zu Trinkwasser? Eine herausfordernde Frage, die Raum für die schrecklichsten Vermutungen ließ.

Wilson wurde dann unter den Mitgliedern der Operation "Hoffnung" delegiert, die Mitte Mai gestartet wurde, um das Wrack der Cessna zu finden. Das Militär ortet das Flugzeug schnell, mit der Nase steil im undurchdringlichen und unwirtlichen Amazonas-Dschungel verankert. Die Körper der drei verstorbenen Erwachsenen konnten schnell gefunden werden. Ende Mai dringt Wilson also viele Stunden lang in den dichten tropischen Wald ein. Er erscheint einige Stunden später verletzt und in einem ernsten Zustand der Dehydrierung.

Dank Wilsons Spürsinn konnten die Retter die Spur der Kinder aufnehmen und etwa 4 km vom Absturzort entfernt den Schnuller von Cristin, dem jüngsten Geschwister, finden. Die Hoffnung, die kleinen Vermissten zu finden, kehrte damit zurück. Im Laufe der Suche führt Wilson die Rettungsteams zu gekauten Fruchtresten, einem provisorischen Unterschlupf, in dem sich die kleinen Überlebenden eine Zeit lang versteckt hielten, zu Windeln, einer Schere, Fußabdrücken... All dies im Zuge einer nervenaufreibenden Schnitzeljagd, deren Ausgang man fürchtete. Doch all diese Hinweise halfen dabei, den Kindern zu folgen, bis sie schließlich lokalisiert wurden.

Wilson, dieser Spürhund, der von Beginn der Suchaktionen an dabei war, hat also zu der unglaublichen und unerwarteten Entdeckung der lebenden Lesly, Soleiny, Tien Noriel und Cristin beigetragen. Sie wurden in einem als angemessen eingeschätzten Gesundheitszustand ins Militärkrankenhaus von Bogota transportiert. Nach zwei Tagen Pflege erlangten sie ihre übliche Fröhlichkeit zurück und wurden endgültig als gerettet erklärt.

Ohne Wilson wären die vermissten Kinder wahrscheinlich niemals tief im Dschungel des Amazonas gefunden worden... Nur dass Wilson nicht wieder aufgetaucht ist.

Was ist mit Wilson passiert, der seit Anfang Juni vermisst wird? Nachdem Wilson in einem der vielen Suchgebiete ausgesetzt wurde, ist er nie zu seinem Herrchen zurückgekehrt, wie er es immer gewohnt war. Könnte das Tier durch widrige Wetterbedingungen, die Komplexität des Geländes oder eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit desorientiert worden sein? Bis heute sind alle Vermutungen möglich, zumal das Tier, wie zuvor erwähnt, bereits einmal bei Beginn der Suche für einige Stunden verschwunden war, bevor es dehydriert und verletzt zurückgekehrt ist. Gut versorgt von einem Tierarzt, setzte der "tapfere Soldat" seine Mission fort.

Die einzigen Spuren von Wilson bis heute sind seine Abdrücke, nicht weit von denen der Kinder. Es bleibt die Frage, ob diese Abdrücke tatsächlich von Wilson stammen. Andernfalls würde dies bedeuten, dass ein anderer Hund die Kinder auf ihrer Reise begleitet hätte, was unwahrscheinlich erscheint. Die Anwesenheit eines Hundes wurde tatsächlich durch die Zeichnungen der Kinder während ihres Aufenthalts im Krankenhaus bestätigt. Eine von der Armee veröffentlichte Zeichnung zeigt die Kinder mit einem Hund...

Zwei Tage nach der unerwarteten Rettung der Kinder gehen die Suchen nach Wilson weiter. Das Militär möchte seinen mutigen Helden nicht aufgeben, denn "man lässt einen Gefährten nicht auf dem Feld zurück"! 

Dennoch vergehen die Tage und die Hoffnung schwindet. Oberst Gustavo Narvaez Orozco glaubt nicht mehr wirklich daran und, wie viele andere auch, denkt, dass das verdiente Tier schlechten Begegnungen ausgesetzt war… Der Dschungel ist voller Raubtiere wie wilde Katzen, Kaimane und sogar die gefürchteten Anakondas, die auf Beute lauern, oft in einer Situation der Schwäche.

Wilson, Held Kolumbiens, hält ein ganzes Volk in Atem, das nichts mehr wünscht, als ihn so schnell wie möglich... und lebendig zu finden! Das Ende dieser schmerzhaften Geschichte steht noch aus.

Quellen :
https://www.dailymotion.com/
twitter.com/COL_EJERCITO