Der japanische Hund HATCHI feiert seinen 100. Geburtstag!

Wer ist der japanische Hund Hatchi? Wenn es eine berührende und in Japan sehr populäre Geschichte gibt, dann ist es die von Hund Hatchi die Rede ist. Sein auf Japanisch geschriebener Name Hatchikô bedeutet "achter Prinz oder achter Welpe eines Wurfes". Er wurde sogar Chuken genannt, was "treuer Hund" bedeutet. Hatchi wird in Japan sehr respektiert wegen der Liebe und der unermüdlichen Treue, die er seinem Herrchen über Jahre hinweg erwiesen hat.

Er wurde 1923 in der Präfektur Akita geboren und war Teil der Rasse des japanischen Hundes Akita Inu. Diese Hunde sind dafür bekannt, sehr intelligent, mutig und charakterstark zu sein. Hatchis Gene haben sicherlich eine Rolle in seinem unerschütterlichen Verhalten gegenüber den Elementen und seiner Ausdauer gespielt, die ihm selbstgesetzte Aufgabe zu erfüllen, auf sein Herrchen zu warten.

Er wurde im Alter von einem Jahr in Japan von einem Professor für Agrartechnik namens Eisaburo Ueno adoptiert, der ihm seiner Tochter schenken wollte. Als er den Hund zum ersten Mal sah, bemerkte er, dass seine Pfoten etwas nach innen gedreht und in der Form des Kanji (die Darstellung der Zahl 8) waren; so entschied er sich, ihn Hatchikô (auf Japanisch ausgesprochen: Hatchi) zu nennen.

Als seine Tochter erwachsen wurde und das Familienhaus verließ, um zu heiraten, konnte sie den Hund nicht behalten. Da der Professor sehr an ihm hing, stimmte er zu, ihn bei sich zu behalten.

Jeden Tag, wenn Professor Ueno zur Arbeit ging und den Zug nahm, begleitete ihn Hatchi und wartete den ganzen Tag darauf, ihn zu begrüßen. Tag für Tag folgte Hatchi derselben Routine. Doch 1925 erlitt der Professor eine Gehirnblutung, der ihn während einer Vorlesung an der Universität das Leben kostete. Trotzdem fuhr sein Hund fort, jeden Abend auf ihn zu warten, immer am selben Ort, vor dem Bahnhof Shibuya. 

Die Monate vergingen, dann die Jahre. Im Regen, in der gleißenden Sonne und im Schnee, Hatchi war unermüdlich jeden Tag für 9 Jahre da. Die Bewohner von Shibuya waren von so viel Treue bewegt und begannen, ihn zu füttern, während er an den Toren des Bahnhofs wartete. Sie kümmerten sich um ihn, bis er im Frühjahr 1935 tot an seinem Wachposten gefunden wurde. Er wurde ausgestopft und im Nationalmuseum für Natur und Wissenschaften in Tokio aufbewahrt, aber ein Teil seiner Überreste wurde im Friedhof Ayoama in der Nähe des Grabs seines geliebten Professors beigesetzt.

Beeindruckt von so viel Loyalität überzeugten die Einwohner der Stadt die Stadtverwaltung dazu, im Jahr 1935 eine Statue aus Bronze zu Ehren des japanischen Hundes Hatchi zu errichten. Unglücklicherweise erlebte Japan während des Zweiten Weltkriegs eine Metallknappheit, und die Regierung musste sich dazu durchringen, alle Bronzeskulpturen der Stadt, einschließlich der von Hachiko, zu schmelzen, um Waffen herzustellen.

Einige Jahre später, im Jahr 1948, wurde eine neue Statue angefertigt und an derselben Stelle wie die vorherige aufgestellt. Takeshi Ando, der Sohn des Bildhauers der ursprünglichen Statue, schuf die zweite Statue. Heute ist diese Statue zum Treffpunkt für Verliebte geworden, die dort ihre Treue schwören kommen. Es ist auch ein sehr beliebter Ort für Touristen, die Tokio besuchen; es ist ein Muss, sich dort zu fotografieren, neben der Skulptur des berühmten Hundes.

Jedes Jahr am 8. April versammeln sich hunderte von Menschen dort für eine feierliche Zeremonie, um dem japanischen Hund Hatchi, dem Symbol für unerschütterliche Treue, zu gedenken. Sogar der Ausgang der Station, der sich in der Nähe der Statue befindet, wurde nach ihm benannt (Exit Hatchiko). Später erschienen weitere Statuen zu seinen Ehren in Japan. Zuerst in Akita, im Norden von Honshu, dem Ort, wo die Rasse Akita Inu herkommt. Im Jahr 2004 wurde eine Skulptur am Bahnhof von Odate aufgestellt. Und auf dem Campus der Universität Tokio, genauer im Bereich der Agrarwissenschaften, wo Professor Ueno lehrte, wurde im Februar 2015 eine wunderschöne Bronzestatue aufgestellt, die ihn mit Hatchi zeigt, um sie für die Ewigkeit wieder zusammenzubringen.

Am 10. November 2023 feierten die Japaner den hundertsten Geburtstag des Hundes Hatchikô, am Bahnhof Shibuya, vor seiner eigenen Statue. Seitdem gibt es auf dem japanischen Markt zahlreiche Merchandise-Artikel, die Hatchi darstellen (Dekorationen, T-Shirts, Kindercomics und anderes).

Ein erster japanischer Film mit dem Titel "Hachiko Monogatari" wurde 1987 von Seijiro Koyama gedreht. Er erzählte die außergewöhnliche Geschichte des Hundes Hatchi und seines Besitzers Eisaburo Ueno in allen Einzelheiten. Besonders hervorgehoben wurde die bedingungslose Liebe, Loyalität und das Vertrauen des Hundes zu seinem Herrchen.

2009 griff Hollywood diese schöne Geschichte auf und machte daraus eine neue Version mit dem einfachen Titel "Hatchi". Der Schauspieler Richard Gere spielt darin meisterhaft die Rolle des Professor Ueno. Diese Version wurde jedoch etwas abgeändert, zum Beispiel als die Tochter des Professors versucht, nach dem Tod ihres Vaters den Hund zu sich nach Hause zu holen.

Nicht nur in Japan, sondern auch anderswo auf der Welt hat sich die Geschichte des japanischen Hundes Hatchi verbreitet, insbesondere an Bildungseinrichtungen. Sie dient nun dazu, zu zeigen, wie weit die Loyalität und Treue eines Hundes gegenüber seinem Besitzer gehen können. Hatchi ist somit unvergesslich geworden und berührt weiterhin die Herzen vieler Menschen.

Quelle :
www.universdujapon.com