Warum uriniert meine Katze überall?
- Wenn meine Katze noch ein Kätzchen ist
- Die jungen Erwachsenen (zwischen 2 und 7 Jahre)
- Die territoriale Markierung
- Die älteren Katzen (>10 Jahre)
Wenn meine Katze noch ein Kätzchen ist
Es kann vorkommen, dass Ihr Kätzchen nicht an geeigneten Orten uriniert, dies ist jedoch insgesamt selten, da das Erlernen, draußen oder in einem Katzenklo seine Notdurft zu verrichten, bei diesem Tier sehr instinktiv ist (mehr als bei einem Hund zum Beispiel). In der Natur geht es darum, seine Ausscheidungen zu vergraben, um keine Spuren für mögliche Raubtiere oder Konkurrenten zu hinterlassen.
Jedoch könnte ein Kätzchen, das zu früh von seiner Mutter getrennt und noch nicht entwöhnt ist, dieses Verhalten möglicherweise nicht richtig gelernt haben. In diesem Fall gibt es oft andere damit verbundene Verhaltensprobleme und es ist vorzuziehen, es zu einem Tierarzt zu bringen.
Eine weitere Möglichkeit sind Geburtsfehler (oder kongenitale Missbildungen). Es kann sich um Probleme in den Harnwegen handeln (insbesondere den Ureteren, die Röhren, die den Urin von den Nieren zur Blase leiten), was zu einer Unfähigkeit führt, den Harndrang durch die Katze zu kontrollieren und folglich zu einer fast ständigen Inkontinenz führt. Glücklicherweise sind diese Missbildungen selten.
Die jungen Erwachsenen (zwischen 2 und 7 Jahre)
In dieser Altersgruppe gibt es eine wichtige Erkrankung, die diesen Drang bei der Katze provoziert, überall zu urinieren. Sie betrifft sowohl Männchen als auch Weibchen. Es handelt sich um eine Reihe von Problemen, die unter dem Namen Erkrankungen des unteren Harntrakts (Feline Lower Urinary Tract Disease, FLUTD) zusammengefasst sind. Diese Krankheit kann häufige kleine Harnabsetzungen verursachen (entweder im Katzenklo oder außerhalb), Schwierigkeiten beim Urinieren (Blut oder Stöhnen während der Miktion) und Harndrang an ungeeigneten Orten.
Die Ursachen für FLUTD sind folgende:
Das Vorhandensein von Harnsteinen, die das Abfließen des Urins erschweren (10 bis 15% der Fälle). Entweder müssen diese Steine chirurgisch entfernt werden, oder es muss eine spezielle Ernährung verabreicht werden, die die Säure des Urins verändert und die Bildung bestimmter Steine verhindert.
In manchen schweren Fällen sind die Harnwege völlig verstopft und die Katze kann nicht mehr urinieren. Dies ist dann ein tierärztlicher Notfall: Die Wege müssen unbedingt freigemacht und der Urin schnell abgelassen werden.
Anatomische Defekte (10%, hauptsächlich bei jungen Tieren)
Verhaltensstörungen (10%)
Harnwegsinfektionen (1%): Harnwegsinfektionen sind also sehr selten. Bei Katzen kann man daher von einer Zystitis sprechen, ohne dass notwendigerweise Mikroben damit verbunden sind. Harnwegsinfektionen sind bei älteren Katzen häufiger.
Unbekannte (60 bis 70%): In diesem Fall spricht man von einer idiopathischen Zystitis, da man den Grund für diese Harnwegsprobleme nicht kennt. Es wird davon ausgegangen, dass Stress ein wichtiger Faktor bei der Entstehung dieser Art von Zystitis ist (Umzug, laute Kinder,...). Zudem betrifft diese Erkrankung am häufigsten Katzen, die nur in Innenräumen leben, mit Trockenfutter statt Nassfutter gefüttert werden, mit anderen Katzen zusammenleben, aber nur ein Katzenklo teilen. Es handelt sich auch um ein Problem, das häufig wiederkehrt.
Einige einfache Maßnahmen können helfen, diese Art von Zystitis zu verhindern und somit zu vermeiden, dass Ihre Katze überall im Haus uriniert:
Zunächst sollten Sie Stress so weit wie möglich reduzieren, indem Sie die Umgebung Ihrer Katze mit Spielzeug bereichern und regelmäßig durch Streicheln und Spielen mit ihr interagieren.
Bestimmte Konflikte zwischen Katzen, die unter demselben Dach leben, können erheblichen Stress verursachen. Versuchen Sie, diese Konflikte so weit wie möglich zu begrenzen. Es gibt Beruhigungspheromon-Diffusoren, die eine gewisse Wirksamkeit haben, um Katzen zu beruhigen und zu trösten.
Es ist notwendig, spezifische Orte für die Aktivitäten der Katze zu haben: einen Platz zum Ausruhen, einen Platz zum Krallen wetzen, einen Platz für das Katzenklo, das nicht in der Nähe des Futterplatzes sein sollte!
Es gibt eine Regel über die Anzahl der Katzenklos, die man im Verhältnis zur Anzahl der vorhandenen Katzen haben sollte: Es sollte ein Katzenklo pro Katze plus ein zusätzliches vorhanden sein. Diese Regel ist nicht absolut. Wenn Ihre Katze (oder Ihre Katzen) jedoch zu Harnwegsproblemen neigen, kann dies wirksam sein. Außerdem vertragen manche Katzen keine parfümierten Katzenstreus oder komplett geschlossene Katzentoiletten.
Die Ausscheidungen Ihrer Katze müssen täglich entfernt werden, und das Katzenstreu muss mindestens einmal pro Woche vollständig gewechselt und die Kiste gründlich gereinigt werden. Bleichmittel ist ein gutes Desinfektionsmittel für Katzentoiletten, zumal Katzen den Geruch dieses Produkts mögen und daher eher bereit sind, ihre Katzentoilette zu nutzen (denken Sie jedoch daran, die Kiste nach der Reinigung mit Bleichmittel gut auszuspülen).
Es ist auch wichtig, Ihre Katze dazu zu ermuntern, so viel wie möglich zu trinken. Es kann sinnvoll sein, von einer Trockenfutter-basierten Ernährung zu einer feuchten Nahrung wie Nassfutter umzusteigen und die Ration auf 3 Mahlzeiten pro Tag aufzuteilen. Wenn Ihre Katze zögert, aus einer Wasserschale zu trinken, gibt es Wasserspender-Systeme, die besser geeignet sein könnten.
Zusammenfassend sollten Sie versuchen, sich so gut wie möglich an den Charakter Ihrer Katze anzupassen, um diese Probleme mit dem Urinieren im ganzen Haus zu verhindern.
Die territoriale Markierung
Einige nicht kastrierte männliche Katzen neigen dazu, außerhalb ihrer Katzentoilette zu urinieren, um ihr Territorium zu markieren, insbesondere durch ziemlich vertikale Urinstrahlen an bestimmten Stellen im Haus. Die Kastration stoppt dieses Verhalten in den meisten Fällen. Trotzdem behalten manche sterilisierte Tiere diese Gewohnheit bei, aber dann ist es ein Zeichen für ein verhaltensbedingtes Problem, das auf Stress zurückzuführen ist, wie zum Beispiel eine Veränderung ihrer Lebensumgebung (Umzug, Ankunft eines Kindes oder einer neuen Katze usw.).
Die älteren Katzen (>10 Jahre)
Bei älteren Katzen treten andere Phänomene auf, die Harnwegsstörungen verursachen können, die das Urinieren außerhalb des Katzenklos zur Folge haben. Tatsächlich funktionieren aufgrund des Alters die Organe, einschließlich der Nieren, weniger effektiv, was nicht ohne Folgen bleibt.
Unter den bedeutendsten Harnwegserkrankungen bei der alten Katze steht die chronische Niereninsuffizienz an erster Stelle. Eine Katze, die von dieser Krankheit betroffen ist, trinkt enorm viel, viel mehr als in den Monaten zuvor und uriniert daher häufiger. Manchmal uriniert sie außerhalb ihres Katzenklos, weil sie sich nicht mehr zurückhalten kann oder andere Probleme hat (wie Arthrose), die ihr die Bewegung erschweren. Chronische Niereninsuffizienz wird oft mit anderen Symptomen wie Anorexie und Erbrechen in Verbindung gebracht.
Andere metabolische oder organische Krankheiten älterer Katzen können dazu führen, dass sie mehr trinken und folglich mehr urinieren. Dazu gehören Uterusinfektionen bei nicht kastrierten Weibchen, das Auftreten von Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen.
Für eine ältere Katze mit Harnwegsstörungen ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache der Störungen genau zu diagnostizieren und daher eine angemessene Behandlung einzuleiten. In bestimmten Fällen kann es erforderlich sein, einen auf Verhalten spezialisierten Tierarzt zu konsultieren, um bestimmte Arten von Problemen zu lösen.
ACHTUNG: Wenn Ihre Katze außerhalb ihres Katzenklos uriniert, wie wir gesehen haben, liegt wahrscheinlich ein Verhaltensproblem oder eine Krankheit vor. Auf keinen Fall sollten Sie den Wasserverbrauch Ihrer Katze einschränken (egal ob es sich um eine junge oder alte Katze handelt), da dies zu viel schwerwiegenderen Problemen führen könnte.
