Zoomalia trifft Iku und Benoît, Mitglieder des französischen Canicross-Teams

1/ Lernen wir uns kennen...

- Benoît, wer sind Sie? Und wer ist Iku?
Hallo, ich bin Benoît, Zimmermann und werde im September 32 Jahre alt. Ich wohne in Urrugne, im Baskenland. Iku, auch GrosDoux genannt, ist ein schöner 4 Jahre alter Beauceron, der 42kg wiegt und ein großartiger Hund ist. Ich denke, er würde sein Leben für mich geben. Er gibt alles, was er kann, und mag es, sich zu freuen.

- Wie haben Sie sich kennengelernt?
Entschuldigung, ich werde ein bisschen aus meinem Leben erzählen... Ikus Mutter ist der Hund meiner Ex-Partnerin. Iku wurde in diesem Haus geboren, wir kennen uns seit seinem ersten Tag. Ich bin die erste Person, die er sah, der erste Geruch, den er roch, vielleicht daher diese Bindung, die wir zueinander haben. Wir wollten ihn verkaufen, da ich eine andere Rasse bevorzugte, und schließlich habe ich ihn behalten, als meine Ex-Partnerin mich verließ. Warum? Ich weiß es nicht, es war einfach so, ich musste ihn behalten.

2/ Ihre Leidenschaft...

- Wie und warum ist Canicross in Ihr Leben getreten?
Nach dieser Trennung fand ich mich alleine mit Iku wieder, wir machten nichts. Und dann eines Tages habe ich mich „am eigenen Schopf gepackt” und wir begannen, in den Bergen zu laufen, um uns abzukühlen und auszutoben. Wir waren glücklich, diese Momente zu teilen, Iku war immer vorn, immer da, um mich zu motivieren und den Wunsch zu stecken, mich für ihn zu übertreffen (ich war vorher kein Sportler!).
Mit der Zeit trafen wir andere Personen, die ebenfalls Canicross betrieben, und wir gründeten einen Verein „Kanikros Iparralde”, um unsere Leidenschaft für Hunde zu teilen und zusammen einige Rennen zu machen.
Heute tobt Iku sich für mich aus, ich gebe alles für ihn, und unser Team funktioniert super!

- Was begeistert Sie an diesem Sport?
Die Verbundenheit und die gemeinsame Zeit mit Iku. Und der Respekt, den ich für ihn in dieser Disziplin habe. Denn er ist der Athlet, ich bin nur das Gespenst, das der Leine folgt!

- Ihr Niveau im Canicross?
Wir sind oft auf den Podien in unserer Kategorie, aber wir werden mehr für unsere sehr enge Beziehung bemerkt. Ich bin der einzige Läufer, der seinen Hund bei Veranstaltungen nicht anleint (Iku ist sehr respektvoll und wenn er wütend wird, dann nur, um mich zu schützen).
Egal was passiert, er entfernt sich im Freien wie zu Hause nicht mehr als 5 Meter von mir. Es ist auch wegen unserer anerkannten Verbundenheit, dass wir im Oktober nach Italien zu den Europameisterschaften von Canicross mit dem französischen Team fahren. Wir werden nicht die Besten sein, aber wir fahren hauptsächlich hin, um Spaß zu haben und ein neues Abenteuer zu zweit zu erleben.

- Was war Ihr bisher schönstes Rennen?
Letztes Jahr für den Trophée des Montagnes (TDM) in den Alpen: 10 Rennen in 9 Tagen. Dort habe ich die stärksten Emotionen mit meinem Hund erlebt.
Es war sehr hart, für ihn wie für mich, aber wenn man zurückkehrt, ist man komplett verändert, man empfindet den Hund anders, man hat einzigartige Dinge geteilt, und man fühlt sich noch näher.
Bei einem der Rennen sagte ich zu ihm: „Los, du hast das Kommando, und ich folge dir”, es war ein Nachtrennen, ich konnte nur durch meine Stirnlampe sehen, er war mein Führer. Ich hatte das schönste Rennen meines Lebens!
Am Ziel konnte ich nicht mehr sprechen oder atmen, aber das Einzige, was zählte, war er. Ich gab ihm zu trinken, wischte ihn ab und kümmerte mich erst dann um mich selbst. Es dauerte 45 Minuten, bis ich mich erholt hatte, ich lag am Boden in der Stabile Seitenlage. Und er kam, legte sich hin und legte seinen Kopf auf meine Schulter, um mir zu sagen: „Du kannst gehen, ich passe auf dich auf”, das war außergewöhnlich, ich bekomme immer noch Gänsehaut!

- Wie besonders ist Ihre Beziehung?
Es ist schwer zu erklären, es liegt alles im Gefühl.
Ich habe ein paar Anekdoten, um das zu veranschaulichen:
Wenn die Masseurin kommt, um ihm eine Massage zur Regeneration nach dem Rennen zu geben, muss ich mich neben ihn legen und ihn berühren, damit er sich entspannen und sich behandeln lassen kann. Manchmal, wenn ich während seiner Behandlung einschlafe, schläft er auch ein!

Ein anderes Mal kam ein Osteopath zu ihm. Er hatte die Wirbel 8, 6 und 4 blockiert. Eine Woche später hatte ich einen Termin bei meinem Osteopathen. Ich hatte auch die 8, die 6 und die 4 blockiert. Genauso, ich neige ein wenig nach links... gleiches Problem bei meinem Hund.

- Wie läuft ein Rennen ab?
Im Rennen bestimmt er die Richtung, das Tempo und den Rhythmus, und ich sorge dafür, dass er mein Gewicht nicht zu sehr spürt.
Wir haben 3 Kommandos: Langsam abwärts, Rechts und Links. Er übernimmt die Führung und ich... ich mache, was ich kann (wir erreichen auf den ersten 600 Metern bis zu 32 km/h)! 
Er ist sehr stark und man sieht, dass es ihm Spaß macht. Wenn ich langsamer werde, schaut er zurück und sagt mit seinem Blick „Na los, was machst du? Wir gehen los!“

Manchmal kann es am Start Frustration und Aufregung geben, die die Hunde nervös machen, daher muss man wachsam sein. Es kann vorkommen, dass ein paar Bisse fliegen. Während des Rennens ermutige ich ihn und lobe ihn, wenn ich sehe, dass er wirklich hart arbeitet, aber ich lasse ihn sein Rennen machen, ich respektiere ihn.
Über die Leine geben wir ihm viele Informationen über unsere Gemütsverfassung und unsere körperliche Verfassung. Es ist nicht der Hund und ich, es ist wir.
Wenn er merkt, dass ich müde werde, verlangsamt er sein Tempo zu meinem Wohl, und wenn es ihm mal etwas weniger gut geht, verlangsame ich ebenfalls. Es ist nicht nur er für mich, es ist auch ich für ihn. Es ist ein Austausch.

- Welche unverzichtbare Qualität braucht man, um diese Disziplin auszuüben?
Respektieren Sie Ihren Hund. Das ist das Wichtigste. 
Je mehr wir ihn respektieren, desto mehr wird er sich für uns einsetzen und desto mehr werden wir uns für ihn einsetzen, das bringt uns weiter.

3/ Referenzen und Ziele

- Wer sind Ihre Vorbilder?
Antony Le Moigne, eine Person mit vielen Erfolgen und einem riesigen Herzen (Doppelweltmeister immer noch im Amt, Europameister, fünffacher französischer Meister im Canicross und zweifacher französischer Meister im caniVTT). 
Immer bereit, anderen zu beraten und zu helfen, repräsentiert er die Mentalität dieses Sports perfekt.

- Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?
Vor allem weiterhin Spaß zu haben, vielleicht 2018 erneut den TDM zu machen und warum nicht erneut die Europameisterschaften!

4/ Und zu Hause…

- Wie gestaltet sich Ihre Beziehung außerhalb des Sportparcours?
Im Alltag bin eher ich es, der das Sagen hat... also mehr oder weniger! Denn wenn Iku beschlossen hat, etwas zu tun, dann macht er es, und danach gehorcht er mir. Er bleibt ein Hund mit einem Minimum an Charakter! 
Aber normalerweise ist er maximal 5 Meter um mich herum. Wenn ich auf Toilette gehe, versucht er die Tür zu öffnen, wenn ich ins Schlafzimmer gehe, kommt er mit...!

- Unterscheidet sich Ikus Charakter auf den Strecken?
Ja, absolut, es ist nicht mehr derselbe. Zuhause gibt es Regeln, im Rennen gibt es viel weniger, er hat Spaß.

5/ Ein Rat?

- Ein Rat für diejenigen, die mit Canicross beginnen oder anfangen möchten?
Um gut zu sein, sollte man nicht erwarten, dass der Hund gut ist, man sollte selbst gut sein und viel an sich arbeiten 
Denken Sie daran, mit guten Schuhen zu laufen, das ist ein Punkt, der oft vernachlässigt wird. Und wählen Sie ein gutes Geschirr für den Hund, für seinen Komfort und vor allem, um ihn nicht zu verletzen. Mit einem Hund überschreitet man seine Grenzen, er ist der beste sportliche Trainer, den es gibt!

- Eine Rasse zu bevorzugen?
Alle Hunde können Canicross machen, man muss das Rennen nur an ihre Größe anpassen. Ich habe schon Yorkshire beim TDM gesehen! 
Ziel von Canicross ist es, mit seinem Hund rauszugehen und eine Bindung zu schaffen, die man im Alltag nicht wirklich herstellen kann.

6/ Um Ihnen zu folgen...

Wie kann unsere Gemeinschaft Ihnen folgen? Eine Website, ein Blog oder soziale Netzwerke?
Ja, auf der Facebook-Seite des Clubs "Kanikrospaysbasque"

Derzeit haben wir auf Leetchi einen Geldtopf, um uns finanziell zu unterstützen für die Europameisterschaft. Ich bin kein Profi, wir hatten das Glück, ausgewählt zu werden.
Deshalb habe ich 2 Wochen unbezahlten Urlaub genommen, damit wir dieses Erlebnis leben können, aber ich bin wie jeder andere, ich habe ein kleines Gehalt und viele Kosten durch diese Reise.
Ich habe ein paar Freunde, die mich unterstützen, und meinen Vater, der mir die offizielle Kleidung bezahlt, es ist kein unbedeutender Geldtopf, es ist ein notwendiger. 

7/ Unter uns… das Schnellinterview, in einem Wort!

Die wichtigste Eigenschaft von Benoît: Draufgänger. von Iku? Draufgänger
Und der Hauptmangel von Benoît: Stur. von Iku? Stur.
Wer wird schneller müde? Benoît
Der Sozialste? Benoît (Iku ist schüchtern)
Der Genussfreudigste? Beide
Der Abenteuerlustigste? Iku
Der Besser Ausgestattete? Beide
Der Motivierteste? Beide
Der Anhänglichste? Beide !

9/ Zum Schluss...

Wenn Sie Ihre Beziehung in einem Satz zusammenfassen müssten?
Ohne ihn wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Iku ist mein Motor, das kleine Extra, das mir fehlt, um alleine voranzukommen. Er ist das Kernstück meines Lebens.
 

Danke für Ihre Zeit und dieses schöne Treffen mit euch beiden, Benoît :) und viel Erfolg bei der Vorbereitung für den Oktober!


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